Spannende Fakten zu unserem Lieblingsheißgetränk
Für die meisten gehört eine Tasse Kaffee zum guten Start in den Tag oder ist überhaupt erst die Voraussetzung dafür. Neben dem Genuss ist auch der Wach-Mach-Effekt ein Grund für seine Beliebtheit. Dabei wird die Wirkung täglichen Kaffee-Konsums auf die Gesundheit in Fachkreisen heiß diskutiert. Wir haben für euch ein paar Fakten und Tipps für den richtigen Genuss zusammengestellt:
Fun Facts
In Deutschland trinken 75% aller Menschen täglich Kaffee, über die Hälfte der Bevölkerung sogar mehrmals am Tag. Damit gehört Deutschland zu den europäischen Ländern mit dem höchsten Kaffeekonsum von ca. 160L pro Person im Jahr. Neben dem bekannten Wirkstoff Koffein enthält Kaffee weitere sekundäre Pflanzenstoffe wie Chlorogensäure, Kaffeesäure und Alkaloide.
Angebaut wird Kaffee um die ganze Welt in der äquatorialen Klimazone, der Hauptproduzent ist dabei Brasilien mit einem knappen Drittel der weltweiten Kaffeeproduktion. Die Gesamtfläche aller Kaffeeplantagen ergibt über 10 Mio. Hektar. Bis die Kaffee-Pflanze erste Erträge bringt, vergehen 3 bis 4 Jahre und noch einmal so viel Zeit bis sie ihr maximales Produktionsvolumen erreicht. Für ein Kilo gerösteten Kaffee werden 5 Kilo Kaffeekirschen verarbeitet. Von den 25 Mio. Kaffeebauern und Mitarbeitern weltweit werden jedoch weniger als die Hälfte durch fairen Handel entlohnt.
Schlechte Nachrichten zuerst
Die Liste der negativen Wirkungen von Kaffee scheint endlos: er verstärkt Bluthochdruck, erhöht die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, führt zu Herzrasen und Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Magenschmerzen. Langfristig hoher Konsum kann sogar Verstopfung und PMS begünstigen. ABER: All diese Wirkungen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Zudem sind sie abhängig von der Häufigkeit des Konsums und der Qualität des Kaffees. WissenschaftlerInnen haben jene Gene entschlüsselt, welche den Stoffwechsel von Koffein bestimmen. Während manche Menschen Koffein schnell abbauen und dadurch kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, brauchen andere länger für diesen Prozess. Sie sollten sehr genau auf ihren Kaffeekonsum und dessen Wirkung auf den Körper achten. Wer Herzrasen, ein flaues Gefühl im Magen oder ein “tattriges” Gefühl bekommt, sollte lieber die Finger davon lassen.
Die guten Nachrichten
Kaffee ist voll von Antioxidantien — jenen Pflanzenstoffen, die uns vor Krebs schützen, den Alterungsprozess verlangsamen und Entzündungen im Körper reduzieren. Zudem senkt ein moderater Kaffeekonsum das Risiko an Alzheimer zu erkranken, möglicherweise auch Parkinson und Diabetes Typ 2. Weitere Studien schreiben Kaffee eine leberschützende Funktion zu, die das Risiko an Leberzirrhose zu erkranken vermindert. Auch hier spielt wieder die Qualität des Kaffees und Zubereitungsart eine wichtige Rolle.
Mit den folgenden Tipps kann die gelegentliche oder tägliche Tasse Kaffee ihre gesundheitlichen Vorteile entfalten:
- Wenn möglich, kauf fair gehandelten Bio-Kaffee. Er wird ohne giftige Pestizide, aber dafür unter sozialverträglicheren Bedingungen angebaut — das schont Umwelt, Kaffeebauern und die eigene Gesundheit.
- Nimm eine Bohne mit weniger Koffein: die Sorte Arabica enthält halb so viel Koffein wie Robusta.
- Wähle eine schonende Röstung. Statt der “Schockröstung” für 90 Sekunden bei 400°C, werden die Bohnen bei 230°C für bis zu 25 Minuten geröstet. Das ist besser fürs Aroma, reduziert den Säuregehalt und der Kaffee wird viel bekömmlicher.
- Lose Bohnen oder gemahlener Kaffee haben ebenfalls ein besseres Aroma und sparen uns lästigen Müll in Form von Pads oder Metallkapseln.
Und für Wagemutige: Probiere doch mal Cold Brew! Einfach 100g Kaffeepulver mit 500 ml Wasser über Nacht ziehen lassen. Morgens abseihen, filtern und 50ml des kalten Kaffees mit 100–150ml heißem Wasser aufgießen. Durch den kalten Auszug lösen sich die Geschmacksstoffe langsamer, aber bleiben besser erhalten. Dadurch ergibt sich ein viel feineres Aroma. Das Kaffeekonzentrat hält sich im Kühlschrank bis zu 2 Wochen.
“Die Menge macht das Gift” gilt auch für Kaffee. Solange wir ihn nicht als Grundnahrungsmittel verwenden, ist gegen den Genuss einer Tasse am Tag also nichts einzuwenden. Vieltrinker sollten lieber von Quantität auf Qualität umsteigen. Und wems nicht bekommt: Abwarten und Tee trinken!