Spielen ist nur was für Kinder? Ganz und gar nicht. In Deutschland spielen ca. 34,4 Millionen Menschen Videospiele. Wie man den Spieltrieb durch Gamification nutzen kann, um gesünder zu leben, das Klima zu schützen und Gutes zu tun, erfahren Sie in diesem Artikel.
„Wer als erster am Spielplatz ist, hat gewonnen!“ Oder: „Bis nach Hause auf keinen Strich treten, das bringt Glück!“ Können Sie sich noch daran erinnern? Vielleicht ist das schon lange her, aber die Gefühle, die solche spielerischen Herausforderungen ausgelöst haben, kennen wir alle: Die Aufregung, die Bereitschaft alles zu geben, das großartige Gefühl, wenn man es geschafft hat und das Glück, wenn es auch noch eine Belohnung dafür gibt.
Die Kraft des spielerischen Wettbewerbs wird genutzt, wenn Gamification zum Einsatz kommt.
Wikipedia erklärt den Begriff so:
„Als Gamification (aus englisch game für „Spiel“) […] wird die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext bezeichnet. Zu diesen spieltypischen Elementen gehören unter anderem Erfahrungspunkte, Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Durch die Integration dieser spielerischen Elemente soll im Wesentlichen eine Motivationssteigerung der Personen erreicht werden, die ansonsten wenig herausfordernde, als zu monoton empfundene oder zu komplexe Aufgaben erfüllen müssen. Erste Datenanalysen von gamifizierten Anwendungen zeigen teilweise signifikante Verbesserungen in Bereichen wie Benutzermotivation, Lernerfolg, Kundenbindung, ROI oder Datenqualität. In Anwendungen des Gesundheitsbereiches ist das Ziel neben der Motivationssteigerung eine Verhaltensänderung bei Anwendern.“
Der Einsatz im Unternehmen
Eine klassische Nutzung von Gamification, um zu mehr Bewegung zu motivieren, ist die Schrittzähler-App. Der Blick auf die wachsende Zahl motiviert uns, noch eine kleine Extrarunde zu drehen, um das eigene Ziel zu erreichen. Können wir uns mit anderen vergleichen, spornt das noch mehr an. Und dann das zutiefst befriedigende Gefühl, wenn das „Score-Geräusch“ den persönlichen Erfolg verkündet. Geschafft! Mit gutem Gewissen, kann man sich nun mit einem gemütlichen Abend belohnen.
Diese erfolgreiche Methode wird von immer mehr Unternehmen zur Mitarbeitermotivation eingesetzt. Ob es um Transformation, Social Responsibility, Sicherheitsmaßnahmen oder Betriebliche Gesundheitsförderung geht – Gamification hilft, Mitarbeiter zu Verhaltensänderung zu motivieren, und das langfristig.
Gamification kann in digitalen Anwendungen eingesetzt werden, aber auch praktisch vor Ort. Unter das sogenannte Nudging – „Anstupsen“ – zählen unterhaltsame Aufforderungen mal was anderes auszuprobieren. Beispielsweise ein lustiger Spruch und wegweisende Fußspuren auf dem Boden, die am Aufzug vorbei zum Treppenhaus führen.
Arne Gels, Vorstand der RETENCON AG und Geschäftsführer der Benefiteria GmbH, befasst sich in seinem Artikel „Arbeitest du noch oder spielst du schon?“ mit den Möglichkeiten der Gamification im Arbeitskontext. Als gutes Beispiel, wie man Gamification in digitaler Form zur Mitarbeitermotivation nutzen kann, nennt er unsere Changers App:
„Ein schönes Beispiel ist hier für mich die Plattform „Changers“, die Unternehmen wie Lidl, EY, Pfizer etc. einsetzen. Ziel ist es, die Corporate Social Responsibility bei Mitarbeitern im Verhalten zu verankern. Jeder Mitarbeiter misst bei „Changers“ die persönliche CO2-Bilanz, in erster Linie über das eigene Bewegungsprofil. Für Autofahrten und Flüge sammeln Nutzer Minuspunkte, Radfahren, Wege zu Fuß zurückzulegen sowie öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, verbucht Pluspunkte auf die eigene Bilanz. Als Unternehmen kann ich zusätzlich Maßnahmen einspielen, die zudem die Pluspunktbilanz aufbessern. Maßnahmen z. B., welche die Unternehmenswerte befördern wie Compliance-Trainings, Nachhaltigkeitstipps, Teamförderung.“
Arne Gels, Vorstand RETENCON AG
Aber nicht nur Unternehmen profitieren beispielsweise im Betrieblichen Gesundheitsmanagement vom Gamification-Prinzip bei Changers. Auch Städte und Regionen, die ihre Bürger*innen zum kommunalen Klimaschutz motivieren wollen, können die Spiele Mechaniken in ihrer digitalen App Infrastruktur gewinnbringend einsetzen.
Hier geht es zur Changers City app.
Fünf Elemente für einen Spielaufbau
Der Experte für Corporate Culture, Learning & Development und Transformation nennt als die fünf wesentlichen Spielmechanismen:
- Herausforderung,
- Ehrgeiz,
- Selbstverwirklichung,
- Neugier und
- Feedback/Belohnung.
So wie ein Spiel aus verschiedenen Mechanismen besteht, nutzen wir auch für die Changers App ein ganzes Paket an Gamification-Elementen, die in ihrer Verbindung ihre Wirkung noch verstärken:
Die Changers Gamification Elemente auf einen Blick
- Die klimafreundlich zurückgelegten Kilometer werden automatisch gezählt und in Bonuspunkte verwandelt. Die Teilnehmenden fühlen sich angespornt möglichst viel CO2 einzusparen, um viele Coins zu sammeln.
- Maßnahmen und Aktivitäten, die von Ihnen immer wieder neu zusammengestellt werden können, halten die Neugier wach und fördern die Lust am Ausprobieren.
- Die gemeinsam erreichten Ziele werden in regelmäßigen Updates gezeigt, Ergebnisse, die man jeden Tag übertreffen möchte.
- Der Ehrgeiz wird befeuert durch spielerische Wettbewerbe, die in Teams und Gruppen – beispielsweise Abteilungen oder Stadtteile – ausgetragen werden. Natürlich gibt es auch einen virtuellen Pokal zu gewinnen.
- Außerdem gibt es eine eigene Social Community. Gute Rückmeldungen sind eine begehrte Belohnung – die soziale Kontrolle sorgt für zusätzliche Motivation.
- Belohnung gibt es auch für alle Teilnehmenden, die ihre Freunde zur App einladen. Damit wächst natürlich auch die Social Community, die positives Feedback gibt.
- Auch Gutes tun macht Spaß. Das eingesparte CO2 wird in Baumpflanzungen verwandelt. Und Bonuspunkte können in Spenden für ein soziales Projekt eingetauscht werden. Ansporn und Belohnung zugleich.
- Und es gibt einen Prämienmarktplatz. Schon das Stöbern durch die möglichen Preise für die gesammelten Punkte macht Spaß und das Eintauschen natürlich noch mehr.
- Das Tausch-Prinzip funktioniert auch real. Teilnehmer der Städte-App können mit ihren Bonuspunkten beispielsweise Straßenbahnfahren, den Schwimmbadeintritt bezahlen oder eine Tasse Kaffee kaufen. So ein konkret greifbarer Nutzen, fühlt sich gut an.
- Ein weiteres spielerisches Prinzip, das nachgewiesenermaßen, erfolgreich gute Gewohnheiten erzielt ist das sogenannte Nudging. Damit wird das Prinzip der Selbstverwirklichung auf einfache und spielerische Art umgesetzt. Aus einer Vielzahl an Möglichkeiten, beispielsweise ausreichend Trinken oder auf Fleisch zu verzichten, wählt man selbst aus, an was und wann die App freundlich erinnern soll. Und nach und nach wird die Aktivität selbstverständlicher Teil des Alltags.
Doch das Besondere der Changers App ist, dass sich die Belohnung nicht nur auf die persönlich erarbeiteten Prämien und gewonnenen Badges beschränkt. Wer die App nutzt, schafft für sich selbst, das Unternehmen oder die Gemeinschaft ganz automatisch einen echten Mehrwert. Und was ist motivierender, als die Welt mit jedem Schritt ein kleines bisschen besser zu machen!